Zum ersten Mal „importiert“ eine deutsche Bühne eine ausländische Wagner-Opernproduktion: Die bulgarische Nationaloper Sofia zeigt Richard Wagners Operntetralogie „Ring des Nibelungen“ im September 2015 im Festspielhaus Füssen. „Das Rheingold“ wird hier am 12.09. aufgeführt, gefolgt von „Die Walküre“ am 13.09. und „Siegfried“ am 15. September. Am 17. September beschließt „Götterdämmerung“ die Wagner-Woche.
Mit der ersten eigenen Umsetzung der Operntetralogie hat die Opera Sofia in der Wagner-Welt nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht. Ab 2010 brachte das Haus in jedem Jahr eine der Opern neu heraus, bis 2013 zum 200. Geburtstag Wagners alle vier Teile miteinander in Sofia aufgeführt werden konnten. „Eine der gelungensten und schönsten Ring-Produktionen“, so die Bewertung von Josef Lienhart, Ehrenpräsident des internationalen Richard-Wagner-Verbandes.
Der Inszenierung des Intendanten Plamen Kartaloff gelingt es, mit eindrucksvollen, bisweilen an den fantastischen Realismus erinnernden Bilderwelten und einem facettenreichen Multimedia-Design den Mythos des „Ring“ mit einer sehr nahe an Wagners Regieanweisungen operierenden Dramaturgie zu verbinden. Das ausgezeichnete Sängerensemble macht dem Weltruf der „Bulgarian Voices“ alle Ehre, die musikalische Stabführung hat der Dirigent Erich Wächter.
Insgesamt 220 Mitwirkende bringen den „Ring“ auf die Bühne des Festspielhauses in Füssen im Allgäu. Die Leitung der bulgarischen Nationaloper will ihre Entscheidung für diesen Aufführungsort in Sichtweite von Schloss Neuschwanstein als Hommage an den Wagnerfreund Ludwig II. verstanden wissen. Das Haus mit 1.366 Plätzen und ausgezeichneter Akustik ist dem Festspielhaus in Bayreuth und den Plänen von Gottfried Semper für ein Wagner-Festspielhaus in München nachempfunden.
Die Aufführungen finden in Partnerschaft mit den Ministerien für Kultur, Tourismus und Auswärtige Angelegenheiten der Republik Bulgarien, der Botschaft der Republik Bulgarien in Deutschland, der Stadt Sofia, der UNESCO (Creative City 2014), Sofia 2018, der Gemeinde Bansko (Bulgarien) und der Stadt Füssen statt.
Vorgestellt wird die Idee heute Vormittag um 11:30 Uhr im Festspielhaus Füssen mit dem bulgarischen Kulturminister Vezhdi Rashidov und dem Intendanten der Opera Sofia Plamen Kartaloff.
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